Eine der letzten heimatgeschichtlichen Forscherarbeiten des allzufrüh verstorbenen Kreis- und Marktgemeinde-Archivpflegers Franz HANSER ist die nachstehend veröffentlichte Studie über das Gasthaus “Zum Bier-Adam”. Der fachkundlichen Arbeit Franz Hansers ist es zu danken, daß die gut 400-jährige Geschichte des Hauses in verstaubten Archiven aufgespürt wurde und nun hier der Allgemeinheit mitgeteilt werden kann. Das Manuskript hat uns die Witwe, Frau Magdalena Hanser, aus dem schriftstellerischen Nachlaß ihres Mannes dankenswerter Weise zur Verfügung gestellt.
Bis Mitte des 17. Jahrhunderts wurde in Berchtesgaden hauptsächlich Wein getrunken. Das Leithaus und das Neuhaus waren bis dahin ausschließlich Weinhäuser. Beide gehörten dem Stifte und wurden von Pächtern, sogenannten “Weinschenken” bewirtschaftet.
Der Grund, warum in Berchtesgaden vorzugsweise Wein getrunken wurde, lag darin: Das fürstliche Stift Berchtesgaden besaß von alters her in der Umgebung von Krems und Klosterneuburg in Niederösterreich ansehnliche Weinberge.
Jedoch hat man den Alt-Berchtesgadenern auch das Bier nicht gänzlich vorenthalten.
Nachweislich bestand im Jahre 1546 im Markte Berchtesgaden ein eigenes “Pieshaus” (spezielle Bierwirtschaft). Hierunter ist, urkundlich belegbar, das heutige Gasthaus zum Bier-Adam gemeint, dieses ist also als das älteste Bierlokal im Markte Berchtesgaden anzusehen.